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«HOFFENTLICH WIRD ES NICHT SO SCHLIMM, WIE ES SCHON IST.» 

(Karl Valentin)

Mediation ist ein Verfahren, das darauf vertraut, dass die Streitenden selbst die besten Lösungen für ihren Konflikt kennen. Der Mediationsprozess soll sie dabei unterstützen, den Zugang zu diesen (wieder) zu finden. Mediatorinnen helfen Klärung herbeizuführen. Sie moderieren und unterstützen alle Personen gleichermassen dabei, ihre Anliegen einzubringen. Sie schauen dafür, dass auch verborgene wesentliche Punkte angesprochen werden. Zuletzt wird gemeinsam überprüft, ob Lösungen auch umsetzbar sind.

 

Mediation soll anders als ein (reines) Schlichtungs- oder Schiedsverfahren über die Sitzungen hinaus wirken. Die Beteiligten sollen im geschützten Rahmen der Sitzungen ihren Gefühlen und Anliegen Luft machen. Durch die Art der Bearbeitung des Konflikts kann eine Veränderung der Dynamik eintreten, die angemessene und auch raschere Lösungen möglich macht. Mediation ist dabei keine (Paar-)Therapie. Es geht darum, Lösungen für eine Konfliktsituation und eine konkrete Einigung darüber zu finden. Die Mediationsperson stellt schlussendlich sicher, dass die gefundene Vereinbarung von Gerichten und Behörden akzeptiert werden kann.

 

Mediation ist ein ressourcenschonendes Verfahren (Geld, Zeit und Psyche). Die Streitenden sollen ihr Ansehen wahren können. Dabei dürfen Sitzungen durchaus hitzig ablaufen. Mediation soll auch Konfliktebenen thematisieren, die in einem Gerichtsverfahren «nichts zur Sache tun», damit eine festgefahrene Konstellation sich verändern kann. Mediation geht davon aus, dass auf diese Weise erarbeitete Lösungen besser akzeptiert werden als «Top-Down-Anordnungen» einer Gerichtsinstanz und deshalb auch eher ein Wiederaufflammen des Konfliktes verhindern können. Bei Gelingen können langwierige (Rechts-)Streitigkeiten vermieden werden.

 

In meinem Alltag als Rechtsanwalt erlebe ich immer wieder, wie sich Justizverfahren als ungeeignet herausstellen, um gewisse Konflikte zu bearbeiten. Nicht selten bleibt – etwas zugespitzt gesagt – nur zu hoffen, dass die Situation durch das Verfahren nicht noch schlechter wird als sie bereits ist. Zu beobachten ist dies in verschiedensten Gebieten: zum Beispiel bei Trennungen und Scheidungen, ganz besonders wenn Kinder involviert sind, bei geschäftlichen Streitigkeiten oder Konflikten in Arbeitsteams, letztendlich auch in Strafverfahren.

 

Es stimmt nachdenklich, wenn sich das Unverständnis der einen gegenüber der anderen Seite während eines Verfahrens verstärkt und sich die Positionen verhärten, während oft gleichzeitig die tiefen Bedürfnisse aller Beteiligten nachvollziehbar und spürbar sind. Strategisches Verhalten wird vom System belohnt, bringt aber oftmals keine Befriedigung.

 

Über mein Interesse an der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg gelangte ich zur Mediationsausbildung bei inmedio. Seit Januar 2020 bin ich als Mediator bei der Paarberatung und Mediation im Kanton Zurich tätig.

 

Passt Mediation für Ihre Situation? Ein unverbindliches Telefongespräch dient der gemeinsamen Abklärung, ob eine Mediation sinnvoll sein kann. Mediationen halte ich gern mit einer zweiten Mediationsperson ab, wahlweise auch alleine, in Deutsch oder Englisch in unseren Büroräumlichkeiten oder online.